Klimawandel

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Quelle: Wissenschaftliche Literatur

Änderungen von Zirkulationsmustern

Atmosphärische und ozeanische Zirkulationsmuster sind natürliche Klimaschwankungen.

Nicht nur die Veränderung der Niederschläge, sondern auch die der übrigen klimatischen Faktoren können regional stark vom globalen Trend abweichen. So kann es bei einer globalen Erwärmung durchaus auch Regionen geben, in denen die Temperatur sinkt. Die Ursache liegt meistens in atmosphärischen und ozeanische Zirkulationsmustern, die in der Regel mehrjährigen Schwankungen unterliegen, die den allgemeinen Klimatrend überlagern können, von ihm aber auch beeinflusst werden. Die bekanntesten dieser Zirkulationsmuster ist das El-Niño-Southern-Oscillation-Phänomen (ENSO) und die Nordatlantische Oszillation (NAO). Die ENSO-Schwankungen folgen einem Rhythmus von ca. sieben Jahren, die NAO unterliegt einem Jahresrhythmus. Beide werden von Dekadenschwankungen überlagert. ENSO hat nahezu globale Auswirkungen und beeinflusst die Niederschläge in Ostafrika ebenso wie in den USA. Die NAO hat vor allem einen Einfluss auf Europa und bestimmt hier die Wintertemperaturen und -niederschläge. Eine stärkere NAO bedeutet stärkere Winterstürme und einen stärkeren Atlantik-Einfluss auf das europäische Wetter, während das osteuropäische Kältehoch an Bedeutung verliert.

© Open data Commons (~ CC BY-SA) https://opendatacommons.org/licenses/odbl/summary/ Jahresmittel im Vergleich zum Mittel 1901-2000

Abb. 1: Änderung des NAO-Index 1825-2021 als Jahresmittel im Vergleich zum Mittel 1901-2000. Der NAO-Index ist aus dem Luftdruckgegensatz zwischen dem Azorenhoch und dem Island-Tief abgeleitet. Er hat sich seit den 1960er Jahren bis in die 1990er Jahre hinein verstärkt und nimmt seitdem wieder ab.B1

Bei der NAO ist seit den späten 1970er Jahren bis in die späten 1990er Jahre eine polwärtige Verschiebung und Verstärkung der Westwinde festgestellt worden. Damit einher verschob sich der Jetstream Richtung Pol. Untersuchungen ergaben für den Nordatlantik im Winter eine Verschiebung der Sturmbahnen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts um 180 km nach Norden.1 Während dabei die Zahl der Stürme abgenommen hat, wurde ihre Intensität stärker. Ähnliche Veränderungen konnten auch auf der Südhalbkugel beobachtet werden. Die Folgen waren u.a. höhere europäische Wintertemperaturen und eine starke Erwärmung der antarktischen Halbinsel. Bei dem ENSO-Phänomen scheint es seit den späten 1970er Jahren mehr und stärkere El-Niño-Ereignisse gegeben zu haben, mit entsprechenden Folgen z.B. in Dürren in Indonesien, Überschwemmungen an der südamerikanischen Westküste und einer gegensätzlichen Temperaturentwicklung im westlichen und östlichen Teil Nordamerikas.

Anmerkungen:
1. IPCC (2007): Climate Change 2007, Working Group I: The Science of Climate Change, 3.5.3

Bildquellen:
B1. Climatic Research Unit (2022): North Atlantic Oscillation (NAO), Lizenz: Open data commons (~ CC BY-SA)