Mittelamerika
Mittelamerika wird immer wieder von Extremereignissen heimgesucht und gilt als einer der Hotspots des Klimawandels.
Mittelamerika gilt aufgrund seiner Lage, seiner Topographie und der Verletzlichkeit menschlicher Siedlungen als diejenige tropische Region, die durch den Klimawandel am stärksten gefährdet ist. So haben in den letzten 30 Jahren Extremereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Dürren stetig zugenommen. Zwischen 2000 und 2009 ereigneten sich in der Karibik 39 Hurrikane im Vergleich zu 15 in den 1980er und 9 in den 1990er Jahren.1
Mittlere Klimabedingungen
Wegen der komplexen Topographie ist das Klima in Mittelamerika regional sehr verschieden. Allgemein steht das Klima jedoch einerseits unter dem starken Einfluss der Innertropische Konvergenzzone (ITC) und zum anderen unter dem der beiden Ozeane Atlantik und Pazifik.2
Der Niederschlag wird im Jahreszyklus durch die Meeresoberflächentemperaturen im östlichen tropischen Pazifik, im Golf von Mexiko, im Karibischen Meer und im westlichen tropischen Atlantik bestimmt. Im Sommer sind sie über 28,5 °C warm und bewirken eine intensive Konvektion mit starken Niederschlägen.
Die trockene Jahreszeit dauert von November bis April. Die Verschiebung der ITC nach Süden, die Abkühlung der Meeresoberflächentemperaturen auf unter 28 °C und die Intensivierung der Passatwinde führen zu abnehmenden Niederschlägen. Nur an den zur Karibik zeigenden Berghängen Mittelamerikas bringen die aufsteigenden Passatwinde stärkere Regenfälle mit sich. Auf der pazifischen Seite, die im Regenschatten liegt, bleibt es jedoch sehr trocken.
Klimaschwankungen werden, vor allem auf der pazifischen Seite, stark durch das ENSO-Phänomen geprägt. El Niño bedeutet höhere Temperaturen, La Niña geringere.
Klimaänderungen in der Karibik
Die Tagestemperaturen sind zwischen 1961 und 2010 um 0,19 °C pro Jahrzehnt und die Nachttemperaturen um 0,28 °C pro Jahrzehnt angestiegen. Die Anzahl sehr warmer Tage, d.h. der Tage mit Temperaturen im oberen Zehntel, haben 1986-2010 sogar um 6,5 % zugenommen und die von sehr warmen Nächten um 6 %.3
Die jährlichen Niederschläge im Mittel der gesamten Karibik zeigen keinen klaren Trend. Regional zeigen jedoch einige Stationen auf Kuba, Trinidad und Guayana Zunahmen. Anders als die mittleren Jahresniederschläge nahmen jedoch an fast allen Stationen die Starkniederschläge zu.3
Anmerkungen:
1. IPCC (2014): Climate Change 2014, Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability, Box 27-1.
2. Karmalkar, A.V., et al. (2011): Climate change in Central America and Mexico: regional climate model validation and climate change projections, Climate Dynamics 37, 605–629
3. Stephenson, T.S., et al. (2014): Changes in extreme temperature and precipitation in the Caribbean region, 1961–2010, International Journal of Climatology, DOI: 10.1002/joc.3889